ich besuchte ein konzert im fritzi-berger-veranstaltungssaal, unmittelbar nach einem arbeitstag mit mehrstündigen meditationsübungen im zentripedalkraftsimulator. verschwitzt, verrotzt und dehydriert traf ich knapp vor konzertbeginn ein, und schon das zweite stück ergriff mich stärker als die beelzebuberscheinung während meiner letzten zentripedalkraftsimulatormeditation: györgy kurtag, „sz.k. – erinnerungsgeräusch“, op. 12.! der text aus dem vierten teil dieses werks für sopran (sensationell: eine wohldosiert hyperventilierende paula sensenheim) und violine (lasziv spielfreudig: uri zyt, gleichsam als teufelsgeiger im imaginären engelskostüm) „kavafis-haiku“: „schon drei uhr zehn! oh, wie schnell verging uns ein jahr.“ das erste mal in meinem leben rannen mir die tränen sogar aus den ohren, mein körperflüssigkeitshaushalt litt möglicherweise noch immer an den nachwirkungen des zentripedalkraftsimulatormeditationsarbeitstags. nach dem konzert (mit zugabe: pissing tools,“mimimimimimi“ ) schleppte ich mich völlig erschöpft, aber in hoffnungsvoller begleitung des kriseninterventionsduos cnaco und cpt. curiosita in die skurrilodrombar, und wir tranken, bis mir der weißwein die letzten tränen aus den ohren spülte.
